Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Azubis auf Facebook, Instagram & Co finden
Unser Aufgabenfeld als Digitalmarketing-Agentur hat sich in den letzten etwa fünf Jahren in einem Punkt entscheidend verändert. Und wir meinen, damit nicht die vielfältigen Neuerungen in Sachen Technologie, Plattformen oder zum Beispiel rechtliche Aspekte. Dass diese sich ändern, war schon immer so. Vielmehr hat sich der Fokus unserer Kunden geändert: auf die Personalsuche im Internet. Der Mangel an qualifiziertem Personal ist in allen Branchen und Industrien mittlerweile auf einem Höhepunkt. Der Heizungsbauer weiß gar nicht mehr, wie er Wärmepumpen einbauen soll. Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist ein anderer Kunde, der in der Strahlungsmesstechnik beheimatet ist, kaum noch in der Lage, Kalibrierung und Wartungen an Gerätschaften durchzuführen, geschweige denn die vielfältigen Kundenanfragen zu befriedigen. In Industriebetrieben stehen Maschinen und Produktionslinien vorübergehend still, da die eh schon enge Personaldecke in den Sommermonaten aufgrund der Ferien, und damit einhergehend des Urlaubs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, kaum noch trägt.
Ja, alle brauchen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen.
Und mit dieser Zielsetzung kommen die Kunden dann zu uns: Wir brauchen Leute!
Bei einigen ist allerdings der Irrglaube, dass durch ein „paar“ Posts“ auf Facebook und Instagram das Problem schon gelöst wird. Das ist leider nicht so. Viele unserer Berufskolleginnen und Kollegen versprechen durch bezahlte Posts auf Facebook und Instagram schnellen Erfolg. Aber auch dieser ist häufig fragwürdig. Aus diesem Grunde haben wir einige Punkte zusammengestellt, die die Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Suche nach Personal im Internet, mit einem Fokus auf Social Media, sind. Und wir raten jedem Unternehmen, diese erst einmal zu berücksichtigen und umzusetzen.
Um welche Punkte geht es?
- Der Ruf des Unternehmens
- Differenzierung
- Die Website
- Texte: Stellenanzeigen, Karrierebereiche & mehr
- Fotos im Personmalmarketing
- Die Kraft von Videos bei der Personalsuche
- Der Bewerbungsprozess
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Markenbotschafter
- Das Drumherum: Technik, rechtliche Vorgaben, Portale und Ideen
1. Der Ruf des Unternehmens
Je kleiner die Branche oder je lokaler die Suche nach Personal, desto höher ist die Chance, dass potentielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon einmal von Ihrem Unternehmen gehört haben. In den Köpfen der Menschen existiert ein bestimmtes Bild, eine Vorstellung davon, wie die Menschen Sie als Unternehmen wahrnehmen. Dieses Bild, das Image Ihres Unternehmens, wird durch alles, was man von Ihnen wahrnehmen kann, geprägt. Von Werbung, Gebäuden, Fahrzeugen, Websites, Social-Media-Beiträgen, von Einträgen auf Bewertungsplattformen (wie kununu.com oder Google Rezensionen), aber auch durch das, was Menschen über Sie sagen. Ihre eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ihre Kunden, Lieferanten und Partner.
In vielen Unternehmen wird dies alles dem Zufall überlassen. Der Großteil dieser Einflussfaktoren kann aber durchaus beeinflusst werden. Durch Produktivität und Kommunikation.
Mit potentiellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verhält es sich wie mit Kunden: Man möchte nicht unbedingt mit jemandem etwas zu tun haben, der keinen guten Ruf hat.
Deshalb ermutigen wir unsere Kunden, den Ruf des Unternehmens proaktiv zu gestalten und helfen mit einfachen Mitteln dies zu realisieren. Beispielsweise mit:
- Einem einheitlichem Auftritt (das so genannte Corporate Design). Das spart nicht nur gewaltig Geld, sondern sorgt für eine einheitliche optische Wahrnehmung des Unternehmens.
- Mit Proaktivität im Internet, auf Social-Media- und Bewertungs-Plattformen: Auf Nachrichten, Kommentare und Bewertungen antworten. Fehler eingestehen, entschuldigen und vor allem Probleme lösen.
- Mit einer Strategie die eigenen Mitarbeitenden in Personalmarketing-Aktivitäten einzubinden. Dazu mehr unter Punkt 8.
- Mit einer aktuellen und modernen Website, die zeigt, was das Unternehmen und vor allem die Menschen dort leisten können!
2. Anders als die anderen: Differenzierung ist unumgänglich.
Gehalt ist kein Argument mehr. Jeder Arbeitgeber zahlt mittlerweile branchenübliche Gehälter und mehr. Zusatzleistungen wie Altersvorsorge, Jobbike, Versicherungen usw. sind ebenfalls ein Standard geworden.
Deshalb ist es wichtig die Punkte, die Ihr Unternehmen besonders machen, herauszuarbeiten und darzustellen. Was ist bei Ihnen anders, warum und wie kann man dies glaubwürdig kommunizieren?
Ein treffendes Beispiel aus der Praxis: „Wir sind ein Familien-Unternehmen. Bewerben Sie sich bei uns.“ Nicht erst seit der TV-Serie Stromberg wissen wir: Familien können ein positives oder auch sehr stressiges Umfeld sein. Klar, irgendwie wissen wir ja alle, was gemeint ist. Haben aber keine konkrete Vorstellung davon, was in diesem Unternehmen familiär sein soll. Wir haben dies für einen Kunden genau so in Frage gestellt und in einem äußerst konstruktiven Prozess gemeinsam herausgearbeitet, was genau die spezifischen und positiven Merkmale der Argumentation „Familien-Unternehmen“ bei diesem Unternehmen sind. Hat geklappt. Entstanden sind daraus Texte und Bilder (sowie später auch Videoclips), die genau diese Merkmale glaubwürdig im von uns überarbeiteten Karriere-Bereich der Website, in Social-Media-Posts und Stellenportalen kommunizieren.
Kunde glücklich, Bewerberinnen und Bewerber lassen sich damit überzeugen und wir ebenfalls glücklich.
3. Die Website als Herzstück der Kommunikation im Internet
Wie schon zuvor erläutert sollte Ihre Website gepflegt und auf dem neuesten Stand sein. Insbesondere die Unterseiten, auf denen es um Jobs geht. So genannte Karriere-Bereiche sollten Sie in bestmöglichem Licht darstellen, sollten einen authentischen Einblick in das Unternehmen geben, die potentiellen Kolleginnen und Kollegen zeigen. Und bestenfalls auch Ihre aktuellen Mitarbeiter zu Wort kommen lassen. In Text und Video. Ihre Website sollte vollständige Informationen für Bewerberinnen und Bewerber vorhalten und Online-Bewerbungen sollten keine Kür mehr sein.
4. „Texter texten Texte“ (1). Und potentielle Bewerberinnen und Bewerber möchten lesen und mehr erfahren.
Aktuelle Studien zeigen, dass potentielle Bewerberinnen und Bewerber vor allem umfassende Informationen in Stellenanzeigen und auch Karrierebereichen von Unternehmens-Websites „vermissen“. Man vermutet ja, dass die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird. Und das wird sie auch. Wenn es aber um tragende Entscheidungen, wie beispielsweise einen neuen Job geht, möchten Menschen einfach vollständige Informationen. Und dazu gehören eben auch gute und umfassende Texte. Angefangen von der Beschreibung des Unternehmens über die Stellenbeschreibung, das erwartete Profil des Bewerbenden und vieles mehr.
5. Fotos? Kann man doch günstig bis umsonst im Netz bekommen…!?
Klar, ein Fotoshootings vor Ort hat seinen Preis. Ein lizenzfreies Foto hingegen nicht. Aber möchten Sie wirklich, dass das Foto eines Menschen stellvertretend für Ihr Unternehmen steht, das wahrscheinlich auch von hunderten, wenn nicht tausenden anderen Unternehmen weltweit genutzt wird?
Aussagekraft: na ja. Fotos Ihres Unternehmens, Ihrer Mitarbeiter sollten authentisch und aktuell sein.
Und gerade, wenn Sie im lokalen Umfeld nach Kandidatinnen und Kandidaten suchen, kann ein bekanntes Gesicht aus Ihrer Belegschaft einen absoluten Vorteil in der Kommunikation erzielen.
Fotos. Machen wir auch. Sprechen Sie uns an.
6. Bewegtbild bewegt Menschen: Video als Werbemittel
Wenn ein Bild mehr als tausend Worte sagt, was kann dann erst ein Video? Emotionen und Eindrücke von Prozessen und bewegten Aktivitäten lassen sich besser vermitteln und vor allem auf den Social-Media-Plattformen werden Videos (insbesondere in Anzeigeformaten) wesentlich effizienter ausgespielt. Sie erzielen niedrigere Kosten, um potentielle Bewerberinnen und Bewerber zu erreichen.
7. „Kriegsentscheidend“: Der Bewerbungsprozess
Texte super, Bilder individuell und sogar Videos in den Anzeigen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Bestens. Aber nach einer erfolgten Bewerbung bekommt der Bewerbende erst einmal wochenlang keine Rückmeldung? Auch das kommt immer noch vor.
Deshalb: Analysieren Sie den kompletten Bewerbungsprozess, denn dieser kann nicht nur Ihr Image beeinflussen, sondern sorgt für Frustration und andere Unternehmen sind vielleicht besser, schneller, effizienter und „schnappen Ihnen die Talente vor der Nase weg“.
Überprüfen Sie:
- Alle Kommunikationsmittel
- Die Website
- Den Bewerbungseingang (online, E-Mail oder postalisch)
- Den Umgang und die Standards beim Erstkontakt (bspw. automatisierte E-Mails bei Online-Bewerbungen sowie eine Beschreibung, wie Sie nun vorgehen und mit welchem Zeitrahmen der Bewerbende zu rechnen hat)
- Wie läuft die Rückmeldung nach der Eignungsprüfung intern ab, wann und wie wird zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen?
- Wie geht man mit Absagen um, wie ist der Onboarding-Prozess gestaltet?
8. Die Macht von innen heraus: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Markenbotschafter und „Headhunter“
Viele Unternehmen vergessen häufig ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowohl bei der Kommunikation, wie auch bei der Ansprache von potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern „mitzunehmen“. Informieren Sie rechtzeitig (ohne Beachtung der eventuell gültigen Vorgaben, wenn Sie einen Betriebsrat involvieren müssen), geben Sie Ihrer Belegschaft Informationen, sorgen Sie dafür, dass Ihre Gesuche quasi kostenlos an Angehörige und Freunde kommuniziert werden. Eventuell sind auch Kampagnen oder Wettbewerbe, ggf. sogar Prämienzahlungen möglich, um neues Personal durch die bestehende Belegschaft anzuheuern. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Ihre Belegschaft ist der Markenbotschafter Nummer 1: glaubwürdig, ehrlich, authentisch.
- Familie und Freunde, die im Unternehmen zusammen arbeiten, sind produktiver und auch loyaler dem Unternehmen gegenüber.
- Kosten lassen dadurch bei der Personalsuche definitiv reduzieren.
9. Das Drumherum
Drumherum gibt es eine Menge Aspekte, Ideen und Tools, die das Personal-Marketing sicher, effektiv und effizient machen. Zum Beispiel diese:
- Stellen Sie sicher, dass Online-Bewerbungen nicht nur bei Ihnen ankommen, sondern von Bewerbern auch genutzt werden können. Zum Beispiel wissen die wenigstens, wie man ein PDF-Formular auf einem Smartphone speichert und in einem Formular hochlädt…
- Achten Sie auf rechtliche Aspekte im Personal-Marketing: z.B. Ansprache und Werbung im Rahmen des AGG (Allgemeines Gleichstellungsgesetz), DSGVO-konforme Formulare sowie Speicherung und Verarbeitung von persönlichen Daten.
- Google Jobs: kann einfach für Stellenanzeigen auf Ihrer Website eingebunden werden. Kostenlos mehr Reichweite über das größte Suchportal
- Schauen Sie auch nach passenden Job-Portalen und Stellenbörsen im Netz
- Denken Sie an lokale Werbung oder Werbung an Ihrem Gebäude, Ihren Firmenwagen, etc.
- Überlegen Sie sich kreative, unterhaltsame Botschaften, Bilder bzw. Ideen allgemein. Sie bekommen einfach mehr Aufmerksamkeit und bleiben „besser in den Köpfen“ der Menschen.
Fußnote:
1. Zitat „geklaut“ von Marc Haufer